1 Wahrscheinlichkeitsmaße und Mengensysteme
Das stochastische Grundgerüst in einem Grundraum
Definition 1.1 (
- Es gilt
. - Falls
, so gilt auch . - Falls
so gilt auch .
Definition 1.2 (Wahrscheinlichkeitsmaß) Sei
für alle , und- Falls
paarweise disjunkt sind, so gilt
Die
Stattdessen beschränkt man sich auf einige wenige Axiome, die messbare Mengen erfüllen sollten und landet damit bei der Definition der
- Einem unmöglichen Ereignis kann man eine Wahrscheinlichkeit zuordnen.
- Falls man einem Ereignis eine Wahrscheinlichkeit zuordnen kann, so kann man auch dem Gegenereignis eine Wahrscheinlichkeit zuordnen.
- Lassen sich einer abzählbaren Anzahl von Ereignissen jeweils eine Wahrscheinlichkeit zuordnen, so lässt sich auch dem Ereignis, dass irgendeines dieser Ereignisse eintritt, eine Wahrscheinlichkeit zuordnen.
Bei den bisherigen Überlegungen haben wir lediglich die Tatsache untersucht, ob man eine Wahrscheinlichkeit zuordnen kann und haben auf diese Weise die
Dafür benötigen wir eine Funktion, die genau diese Aufgabe erledigt und auch hier gehen wir wieder axiomatisch vor, damit die entsprechende Funktion möglichst intuitive Eigenschaften besitzt. Gerade diese Eigenschaften finden sich in der Definition des Wahrscheinlichkeitsmaßes und lassen sich wieder aus stochastischer Perspektive übersetzen als
Jede Wahrscheinlichkeit liegt zwischen
und .Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas passiert ist 1.
Falls man beliebig viele Ereignisse betrachtet, die nicht gleichzeitig eintreten können, so ergibt sich die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis, dass eins dieser Ereignisse eintritt, als die Summe der Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Ereignisse.
Betrachten wir nun zwei elementare Wahrscheinlichkeitsräume.
Beispiel 1.1 Sei
ein Wahrscheinlichkeitsraum, falls
Beispiel 1.2 (Borelsche
Das Lebesgue-Maß ist hierbei ein elementares Maß, das einem Intervall dessen Länge als Maß zuordnet, d.h.